Schönbacher Geige um 1910

Schönbacher Meistergeige, um 1910 

Diese wunderschöne Geige wurde um 1910 in der Schönbacher Gegend von einem unbekannten Geigenbaumeister erbaut.

Schönbach - das heutige Luby - galt in der Habsburger Zeit als das "Cremona Österreichs", noch in den 1920er Jahren lebten und arbeiteten dort 1500 Geigenbauer.

Diese Geige erinnert stark an die Instrumente von Georg Winterling, die Qualität des tief geflammten Holzes, der eleganten Wölbung sowie des feinen orangebraunen Öllacks ist beeindruckend.  Klanglich ist das Instrument kräftig und zugleich flexibel, vom gesanglichen Linien bis zum kräftige Forte. 

-> Bratsche von Georg Winterling

Georg Winterling wurde 1859 in Watzkenreuth bei Schönbach geboren, er erhielt dort in Schönbach auch seine Ausbildung.

Nach Gesellenjahren und Meisterprüfung eröffnete er 1900 eine Werkstatt für feine Streichinstrumente in Hamburg, seine zahlreichen Mitarbeiter und Gesellen rekrutierte er jedoch stets in seiner böhmischen Heimat. 

Wir gehen daher davon aus, dass dieses Instrument von einem Schönbacher Geigenbauer erschaffen wurde, der zuvor einige Jahre lang bei Georg Winterling in Hamburg gearbeitet hat.

Das Instrument trägt keinen Erbauerzettel, es bleibt also im Unklaren, welcher Meister diese Geige erschaffen hat.